Wir sind nun schon wieder seit ca. 2 Wochen unterwegs, aber irgendwie ist bisher der Wurm drin.
Eigentlich wollten wir ja schon Anfang Januar starten, aber dann gab es einige Verzögerungen mit unserem Busausbau. Wir kamen in den Genuss von viel Schnee und Regen. Die Sonne ließ sich auch kaum blicken, die Stimmung sank.
Mitte Januar war es dann endlich soweit. Der Bus war fertig und sprang an! Wir konnten endlich starten!
Deutschland und Frankreich konnten wir recht zügig hinter uns lassen. Es war kalt und ungemütlich. Kein Grund, sich länger, als nötig aufzuhalten. Am 23. Januar überquerten wir dann direkt am Mittelmeer die Grenze zu Spanien. Spanien begrüßte uns mit viel Wind!
Was Wind betrifft, bin ich etwas empfindlich. Ab einer bestimmten Windstärke fängt unser Bus an, zu schaukeln. Tagsüber zieht das bei mir auch viel Energie, aber nachts bringt es mich um den Schlaf. Wir hatten also ca. 1 Woche lang Wind. Mal nur mit Böen bis 50 kmh, aber auch mit Windstärken bis 95 kmh. Extrem anstrengend für mich!
Die Kinder stört das Schaukeln des Buses gar nicht. Im Gegenteil: sie finden es sogar richtig toll und können prima dabei schlafen.
Aber der Wind hatte auch etwas Gutes! Es gab ordentlich Wellen zum Fotografieren! Hoch spritzende Wellen sind ja eins meiner Lieblingsmotive! So konnte ich an verschiedenen Stränden viele schöne Aufnahmen machen.
Irgendwann ließ der Wind nach und meine Nächte wurden wieder ruhiger.
Wir „arbeiteten“ uns an der Küste entlang und trafen in der Nähe von Dènia das erste Mal auf Freunde. Mehr dazu im nächsten Beitrag.
LG,
Anja
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.
Unser Abenteuer hat ja schon sehr turbulent begonnen. Was passiert ist, könnt ihr hier nachlesen: „China – Das Abenteuer beginnt“
Da wir erst 2 Tage später fliegen konnten, hatten wir jetzt kaum Zeit zum Ankommen. Gleich am nächsten Tag ging der erste 4 tägige Weiterbildungsdurchgang los.
Dieser fand in einem großen botanischen Garten statt. 80 interessierte PädagogInnen hatten sich angemeldet. Wir arbeiteten jeweils mit einem Übersetzer in zwei Gruppen mit je ca. 40 Leuten. Das war ein völlig anderes Arbeiten! In Deutschland halten wir unsere Teilnehmergruppen bewusst eher klein um auf jeden einzelnen Teilnehmer eingehen zu können. Für chinesische Verhältnisse waren diese 80 Personen immer noch eine eher kleine Gruppe. Chinesen machen ihre Veranstaltungen eher groß haben wir uns sagen lassen.
Und Chinesen haben völlig andere Voraussetzungen und Bedürfnisse in Bezug auf Naturerfahrungen und (Körper-) Wahrnehmung. Wir haben innerhalb der ersten 2 Tage das Programm 2x komplett neu ausgearbeitet, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Sehr spannend, aber auch sehr anstrengend.
Nach diesem ersten Durchgang ging es nahtlos zum Bahnhof. Mit dem ICE fuhren wir dann ca. 3h nach Tayuan. Dort war der Kurs mit 40 Leuten nur zur Hälfte gefüllt. So arbeiteten wir abwechselnd und konnten uns auch abwechselnd den ganzen Tag um unsere Kids kümmern. Das war auch wirklich gut so. Die Kids waren total durch! Der straffe Zeitplan und die wenige Zeit, die sie intensiv mit uns hatten, machten sich sehr bemerkbar.
Dieser zweite Durchgang fand auf einem Hügel auf einem Gelände statt, dass wieder renaturiert wurde. Zum Zeitpunkt, als wir dort waren, glichen weite Teile noch eher einer Wüste. Durch die Trockenheit waren die Wiesen verbrannt und da wo keine Wiese war, war die Erde staubtrocken.
An einem Tag dieses zweiten Durchgangs war eine Kindergartengruppe der Kita von einer der Teilnehmerinnen zu Besuch. Die Kinder haben den ganzen Tag mit ihren ErzieherInnen bei uns verbracht. Im Kurs stand das Anfertigen von Gipsabdrücken von Spuren und Pflanzen auf dem Programm. Das konnten die Kleinen gleich mit ausprobieren.
Irgendwann fing dann unsere Jüngste an, sich mit Wasser aus dem Staub einen schönen Matsch anzurühren und herrlich rumzumatschen. Eine der Erzieherinnen beobachtete das eine Weile und probierte es dann selbst. Erst ganz vorsichtig, dann mit immer mehr Begeisterung. Das war toll zu sehen! Ich hatte das Gefühl, dass sie das in dieser Form noch nie in ihrem Leben gemacht hatte. Irgendwann fragte sie mich, ob sie das mit ihrer Kitagruppe auch hier machen darf. (Sie war übrigens auch eine der ganz ganz wenigen, die gefragt hat, ob sie unsere Kinder fotografieren darf und auch deren „Nein“ akzeptiert hat) Na klar, kann sie mit den Kids matschen kommen! Dann war sie ziemlich lange weg. Vielleicht musste sie die anderen ErzieherInnen erst überzeugen? Aber irgendwann sah ich sie zusammen mit den Kids im Matsch kneten, rühren, patschen. Das war toll! Ich glaube chinesische Kinder dürfen solche Erfahrungen nur sehr eingeschränkt machen. In deren Kindheit passiert fast alles über den Kopf, nur das kognitive wird angesprochen und geschult. Körper- und Naturerfahrungen gibt es kaum. Das bestätigte mir auch D. unser zweiter Übersetzer, als er mir von seiner Kindheit erzählte. Draußen spielen gab es eigentlich nicht. Nur ganz viele Vergleiche mit den kognitiven Leistungen anderer Kinder durch die Erwachsenen.
Um so schöner war es für mich zuzusehen, wie diese junge Frau begeistert mit den Kids im Matsch spielte. Das war auf dieser Reise der bewegenste Moment für mich!
Insgesamt verliefen diese zweiten vier Tage entspannter. Abends sind wir nicht mehr jeden Tag in ein anderes Restaurant gefahren, sondern haben direkt neben dem Hotel oder auf dem Zimmer gegessen.
Nach diesen 4 Tagen Weiterbildung in Tayuan ging es zu einem ein-Tages-Ausflug in die alte Stadt Pingyao Da Cheng Hui Guan. Früher war diese Stadt ein bedeutendes Handelszentrum. Zur Zeit der Kulturrevolution war sie allerdings schon so unbedeutend, dass sie im Prinzip vergessen wurde. So blieb diese Stadt in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten und ist heute eine Touristenattraktion. Viele der alten Gebäude wurden im Stil unserer Freiluft- Bauernhausmuseen gestaltet. Auf den Straßen gibt es viele kleine Läden und Stände, wo man alles Mögliche erwerben kann. Jede Menge Speisen, Schmuck, Plastikspielzeug, Süßigkeiten, aber auch traditionelle Handwerker waren vertreten.
Wir haben die Nacht dort in einem wunderschönen Hotel verbracht. Das Zimmer war nicht groß, aber schön gestaltet. Und das Beste war das riesige Bett! Da hatten wir alle bequem Platz. Es hätten sogar noch zwei Kinder mehr reingepasst.
Allerdings war es wahnsinnig voll in den Straßen dieser Stadt. Wenn man da mit drei wuseligen Kindern unterwegs ist und auch noch aufpassen muss, dass man den Anschluss an unsere Dolmetscher nicht verliert, ist das ganz schön anstrengend!
Die Menschen habe ich durchweg als sehr freundlich, zum Teil auch als sehr neugierig erlebt. Und an dem Gerücht, dass Chinesen immer Fotos machen wollen, ist definitiv was dran! So oft, wie in diesen 14 Tagen bin ich in den letzten 10 Jahren nicht fotografiert worden! Unsere Kids fanden das allerdings irgendwann nicht mehr lustig. Gerade sie waren sehr oft im Fokus mit ihren blonden Haaren, die einige Menschen auch unbedingt anfassen wollten. Das war für uns alle wirklich anstrengend und zum Teil hat mein jüngerer Sohn nur noch „No!“ gerufen, wenn sich jemand näherte. Das hat einige Nerven gekostet!
Nach dem Besuch der alten Stadt ging es mit dem ICE zurück nach Peking. Wir sollten unbedingt noch etwas von Peking sehen, also ging es am nächsten Tag gleich zum alten Sommerpalast. Ursprünglich sollten wir die verbotene Stadt besuchen, aber da in China gerade die Maifeiertage waren und somit dort wahnsinnig viele Menschen unterwegs waren, entschieden wir uns dagegen. Das wäre einfach zu viel für unsere Kids geworden: die Hitze, die vielen Menschen, viel Laufen. Somit ging es eben zum alten Sommerpalast. Die Überreste dieses Palastes sind eingebettet in einen riesigen Park mit großem See. Es war sehr schön dort und an den naturnahen Stellen auch ziemlich menschenleer. Die Kids konnten toben, matschen und auf Felssteinen klettern (was dort allerdings kaum ein anderes Kind getan hat) und ich konnte mir von Herrn Wang etwas zur chinesischen Pflanzenwelt erzählen lassen. In den Bereichen mit den Ruinen des Sommerpalastes und beim großen Labyrinth war es dann schon wieder sehr voll. Trotzdem suchten wir zusammen den Weg durchs Labyrinth und schauten uns auch die Ruinen an. Wir konnten ja kurz danach wieder in ruhigere Bereiche des Parks gehen. 😉
An unserem letzten vollen Tag in China besuchte Toralf mit unserer großen Tochter die große Mauer. Das war für beide auch ein ganz besonderes Erlebnis. Und es war auch lange nicht so voll, wie befürchtet, so dass beide den Ausflug auch in vollen Zügen genießen konnten.
Am Tag darauf fuhren wir dann schon wieder zum Flughafen. Der Flug nach Hause stand an. Diesmal erlebte ich den Flug etwas entspannter und die Kinder konnten auch besser schlafen. Aber mein Lieblingstransportmittel wird das Flugzeug wohl nie werden.
Zurück Daheim hatte ich lange mit dem Jetlag zu kämpfen. Es dauerte über eine Woche bis ich wieder halbwegs normal schlafen konnte. Bei den Kids dauerte es zum Glück nicht ganz so lange.
Tja, und im Oktober waren wir dann schon wieder in China, um unser Weiterbildungsangebot fortzusetzen.Ich bin gespannt, wie sich dieses Projekt weiter entwickeln wird!
LG,
Anja
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.
Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, dass wir mal in China arbeiten werden, hätte ich dieser Person „nen Vogel gezeigt“! China, das andere Ende der Welt, eine völlig andere Sprache – was sollen wir dort schon tun können! Aber ihr kennt das ja: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!
Wir standen grade zur Pinkelpause auf einer Bergkuppe in Spanien. Es war Mitte Februar und es war dort oben echt kalt mit leichtem Schneefall und ekligem Wind. Da kam ein Anruf von einem Herrn Wang und die Anfrage, ob wir uns vorstellen können im April für zwei Wochen nach China zu kommen, um dort chinesische Pädagogen im Elementarbereich naturpädagogisch weiterzubilden.
Auf uns gekommen ist der Herr Wang durch die jährlich stattfindenden Fachtagungen des Bundesverbandes der Natur- und Waldkindergärten bei denen wir seit vielen Jahren Workshops anbieten. Dort hat er uns in unserer Arbeit erlebt.
Wir fanden diese Idee sehr spannend und da es auch möglich war unsere Kinder mitzunehmen, sagten wir zu.
Anfang März waren wir wieder Daheim und stürzten uns in die Vorbereitungen. Das Konzept musste geschrieben und mit Herrn Wang abgestimmt werden, wir brauchten neue Pässe, der unserer Jüngsten musste aktualisiert werden und eine Bleibe für den Hund musste organisiert werden. Zum Glück blieb in all dem Trubel für mich kaum Zeit darüber nachzudenken, dass ich in ein Flugzeug steigen soll. Ich bin noch nie vorher in meinem Leben geflogen und hatte es bis dahin auch nicht wirklich vor. Und nun ein Flug nach China? Über 9 Stunden lang? Nicht dran denken!
Die fertigen Pässe (im Expressverfahren erstellt) mussten dann nach Hamburg zusammen mit den Visaanträgen. Dort ging auch alles ganz schnell und reibungslos. Am Donnerstag vor Karfreitag bekamen wir die Versandmitteilung aus Hamburg – die Pässe sind auf dem Weg zurück zu uns.
12 Tage später waren sie immer noch nicht da! Das konnte jetzt nicht mehr an den Osterfeiertagen liegen. Da die Pässe mit der deutschen Post als Einschreiben verschickt wurden, fragten wir dort nach. Der letzte Stand war, dass dieses Einschreiben in Gera bearbeitet wurde, danach gab es nichts mehr dazu. Es wurde ein Nachforschungsauftrag erstellt, in 4 Wochen sollte das ganze erledigt sein. Problem war nur, dass bereits 6 Tage später unser Flug gehen sollte!
Und jetzt? Ohne Pässe und Visa können wir nicht fliegen!
Toralf klemmte sich ans Telefon und schmiedete einen Plan. Wir können auch mit vorläufigen Pässen fliegen. Die sind an einem Tag fertig. Dummerweise war Mittwoch und da hat unser Einwohnermeldeamt zu. Am Donnerstag ging dann zum Glück alles wie geschmiert. Am Nachmittag hatten wir alle Pässe, der beauftragte Kurierdienst holte sie bei uns ab und am Freitag waren sie 10 Uhr in Hamburg. Da der Visumseintrag aber erst am darauffolgenden Dienstag erfolgen konnte, musste Herr Wang unsere Flüge um zwei Tage nach hinten, auf Mittwoch umbuchen.
Am Mittwoch früh ging es dann ganz früh morgens los nach Hamburg. Wir wollten kein Risiko eingehen und die Pässe lieber persönlich abholen. Irgendwann gegen Mittag waren wir dort und hatten unsere Pässe samt Visa in der Hand. Erstes Aufatmen!
Von Hamburg ging es dann weiter nach Berlin zum Flughafen. Der Flug ging erst abends und wir waren mehr als pünktlich da. Also gerade mit Kindern finde ich diese Empfehlung, dass man 3 h vorher da sein soll irgendwie ungünstig! Es war so langweilig für die Kids, ständig warten und Rumrennen ging auch nicht.
Irgendwann saßen wir dann aber doch im Flugzeug. Und hoben ab. Ich fand es extrem gruselig! Aus dem Fenster schauen ging für mich gar nicht! Auch die Kids fühlten sich nicht so wohl in ihrer Haut. Glücklicherweise hatte jedes von ihnen einen Bildschirm vor sich, auf dem man Filme schauen und Spiele spielen konnte. Damit waren sie erst mal eine ganze Weile beschäftigt.
Es wurde Nacht und das Schlafbedürfnis stieg. Leider war es so eng, dass es fast unmöglich war eine bequeme Schlafposition zu finden, selbst für die Kids! So quälten wir uns mit unruhigem Schlaf und partiellen Alpträumen durch den Flug.
Als wir in Peking ankamen war es dort bereits gegen 11 Uhr. Es war heiß, stickig und dunstig. Nach gefühlten drei Stunden Papierkram und Warten konnten wir den Flughafen endlich verlassen. Herr Wang war mit seinem Vater und seinem Kollegen und zweiten Übersetzer D. gekommen, um uns abzuholen.
Für die ersten Tage waren wir in einer kleinen Pension in einem der ältesten Stadtteile Pekings untergebracht.
In China waren wir nun schon mal. Nun erwarten uns 8 spannende Workshoptage und andere chinesische Besonderheiten!
Fortsetzung folgt….
LG,
Anja
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.
Als ich den Titel dieses Buches von Gerald Ehegartner das erste Mal las, traf es mich fast, wie ein Schlag! Old Man Coyote und das Schulsystem! Die beiden Themen, die mein Leben seit so vielen Jahren maßgeblich beeinflussen! Die gegensätzlicher kaum sein können!
Ich habe das Buch sofort bestellt und war begierig darauf zu erfahren, wie Old Man Coyote es schafft das Schulsystem zu sprengen!
Aber wer ist Coyote bzw. Old Man Coyote?
Der Coyote ist ein Säugetier aus der Hundefamilie und auf dem gesamten amerikanischen Kontinent heimisch. Er ist bekannt für seine Anpassungsfähigkeit, seine Schlauheit und die Fähigkeit, überall zu überleben. Aus der Mythologie der nordamerikanischen Ureinwohner ist er nicht weg zu denken. Er ist ein Trickser, ein Narr und ein Weiser. Immer wieder rettet er die Menschen aus ihrer Not, bringt ihnen das Feuer, verführt Menschenfrauen und ist manchmal sogar der Schöpfer selbst. „So gut wie jeder Stamm erzählt sich unzählige Trickser-Geschichten über den närrischen Überbringer von Lektionen“. (Young, Haas, Gown: „Coyote Guide“ Band I, S. 10)
Coyote ist in uns und um uns, zu jeder Zeit! Er kreiert für uns Situationen aus denen wir lernen können. Er spricht zu uns als unsere innere Stimme, unser Bauchgefühl. Wir müssen nur offen sein, für die uns geschenkten Lehren und vertrauen haben. Auch wenn uns der Sinn einiger dieser Vorkommnisse erst viel später offenbart wird.
Endlich hielt ich das Buch in der Hand! Und trotz meiner 4 Kinder gelang es mir tatsächlich, dieses Buch an einem Tag zu „verschlingen“. Ich denke, jede Mutter kann bestätigen, dass das gar nicht so einfach ist und das Buch dafür wirklich fesselnd sein muss.
Coyote sprengt das Schulsystem
Dieser Old Man Coyote platzt plötzlich in das Leben von Noah, einem jungen Lehrer. Und genau dieser Coyote mit seiner Trickserei und seiner Weisheit soll das Schulsystem sprengen? Unser so enges Schulsystem mit seiner Unterrichtsanwesenheitspflicht (zumindest in Deutschland) und seinen Repressalien gegenüber den Familien, die sich dem aus verschiedensten Gründen verweigern?
Der Lehrer Noah in diesem Buch liebt Kinder und möchte tatsächlich an ihrem Leben teilhaben und echte, lebendige Beziehungen knüpfen. Wenn da nur das Schulsystem nicht wäre: Kollegen, die Ärger wittern, unsicher sind und ihre Machtposition in Gefahr sehen!
Old Man Coyote mischt Noahs Leben ordentlich auf. Er nimmt ihn und sich selbst auf die Schippe, zitiert Weisheiten aus bedeutenden Werken der Literatur, er lässt Noah gegen Wände rennen, zu viel Kaffee trinken, Schulhefte rauchen und ihn Stück für Stück an sich selbst, seine Werte und die Liebe glauben.
Mein Fazit
Dieses Buch sprüht nur so vor Witz und Weisheit. In den tiefsinnigen Dialogen erfahrt ihr, was im Leben wirklich wichtig ist und wie das Schulsystem versucht uns „auf Schiene zu bringen“, wo doch das wahre Leben „neben der Spur“ stattfindet.
Was würde sich verändern, wenn ihr voll Spaß nackt auf dem Tisch singen oder euren Kindern mit dem Herzen zuhören würdet? Probiert es aus! Dieses Buch ist eine wunderbare Motivation!
Ich habe nur einen kleinen Kritikpunkt: Bei manchen der herrlich humorvollen, weisen und nachdenklich machenden Dialogen zwischen Coyote und Noah ist es mir schwer gefallen, zu verfolgen, wer genau gerade spricht. Vielleicht kannst du das in der nächsten Auflage etwas vereinfachen, Gerald?
Lasst Coyote wieder bewusst zu einem Teil eures Lebens werden! Ihr werdet staunen, was er euch alles zeigen wird!
Habt ihr schon Erfahrungen mit Coyote machen dürfen? Habt ihr Lust auf dieses Buch bekommen? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Verlosung
Gerald Ehegartner hat mir ein Exemplar seines Buches überlassen, damit ich es verlosen kann. Wenn ihr einen Kommentar unter diesen Beitrag hinterlasst, nehmt ihr automatisch an der Verlosung teil. Teilnahmeschluss ist der 12.04.2018. Der Gewinner wird per Mail benachrichtigt.
Sooo, heute morgen war es dann soweit! Alle Namen derer, die einen Kommentar geschrieben haben, wanderten in meine Losschüssel! Mein Mann durfte Glücksfee spielen und hat im Vorbeigehen mal schnell einen Zettel gezogen. Es ging alles mit rechten Dingen zu, er hat nicht mal richtig hingeschaut beim Ziehen 😉
And the winner is……Mona! Herzlichen Glückwunsch Mona! Ich werde mich im Laufe des Tages per Mail bei dir melden!
Alle, die nun leider nicht gewonnen haben, können das Buch über unten stehenden Link erwerben. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!!!!
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.
Nach dem Schulfrei Festival haben wir uns entschieden noch einmal hoch an die Ostsee zu fahren. Wir waren nun schon so nah dran, die Gelegenheit wollten wir nutzen. Spontan entschieden noch zwei befreundete Familien, sich uns anzuschließen. Wir trafen uns also in Barendorf, Nähe Dassow auf einem Strandparkplatz. Hier standen wir schon mehrere Male. Ich finde den Strand hier wunderschön und wenn man nicht gerade in der Hauptsaison hier auftaucht, trifft man nur Menschen, die mit Hund spazieren gehen oder bei entsprechendem Wind ein paar Kitesurfer.
So war es auch dieses Mal. Der Parkplatz war weitestgehend leer bis auf unsere drei Busse. Das Wetter war unglaublich spannend. Ungefähr im ein- bis zwei-Stunden-Takt wechselten sich Sonne und Regen ab. Und dazwischen gab es immer wieder unglaubliche Lichtstimmungen!
Das Schöne, am gemeinsam unterwegs sein mit anderen Familien ist, dass die Kids uns Eltern nicht ständig brauchen! Die waren zusammen am Strand unterwegs, haben gebadet, Burgen gebaut, ihre Strandbüros eingerichtet, Räuberbanden verfolgt und vieles mehr. Es ist so schön, dabei zuzuschauen! Manchmal waren sie in kleineren Gruppen von 3 bis vier Kids unterwegs, manchmal alle 8 zusammen. Gerade unsere Kids genießen diese Art des ungezwungenen Zusammensein sehr!
Von den Erwachsenen hat immer jemand abwechselnd ein Auge auf die Kids gehabt, so dass jeder sich auch mal Auszeiten nehmen konnte. Herrlich! Ich habe die freien Zeiten genutzt und habe mit meiner Kamera den Strand erkundet. Auch hier bin ich auf die verschiedensten Insekten und Spinnen gestoßen. Die Naturfotografie im Makrobereich ist so faszinierend! Ich entdecke immer wieder neue Details in den Schöpfungen von Mutter Natur! Seien es die Farben von Schmetterlingsflügeln, das ausdrucksvolle Gesicht einer Spinne oder die Reflexionen von Licht in Wassertropfen. Diese Details ziehen mich mit ihrer Schönheit total in ihren Bann! Ich kann stundenlang auf Knien in einer Wiese (oder am Strand) hocken und die vielfältigsten Insekten oder Pflanzenstrukturen aus allen möglichen Perspektiven ablichten! Klar braucht es bei schnellen Insekten auch viel Geduld, aber bei diesen Motiven packt mich regelrecht der Jagdtrieb. Ich pirsche mich an und warte auf den Moment, wo alles stimmt und ich nur noch auslösen muss. Das ist etwas, worin ich total versinken kann!
In der gemeinschaftlichen Zeit haben wir ausgiebig gequatscht, zusammen gekocht und gegessen. Es gab mehrfach selbst gesammeltes Kompott aus Sandorn, Holunder- und Brombeeren. Verfeinert mit Agavendicksaft und Sahne ein Genuss! Und reich an Vitaminen!
Es war wirklich schön, wie in einem kleinen Busdorf diese drei Tage dort zu verbringen. Zurück Daheim habe ich es sehr vermisst! Aber ich denke, dass wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir mit anderen Familien unterwegs sein werden. Ich denke, es war eine Bereicherung für alle und läd ein zu mehr!
Habt ihr ein kleines „Dorf“ von Gleichgesinnten um euch? Wünscht ihr euch das auch für euren Alltag? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!
LG,
Anja
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.
Ihr sucht ein Ausflugsziel mit Kids im schönen schwedischen Värmland? Wir haben bei unserer Schwedenreise einen tollen Ort entdeckt! Und das Ganze auch noch ohne Eintrittspreis (außer bei besonderen Veranstaltungen)!
Mariebergsskogen
Beim Erkunden von Karlstad, am nördlichsten Zipfel des Vänern entdeckten wir „Mariebergsskogen – Karlstads Stadspark“.
Ein sehr weitläufiges Gelände mit Wiesen, Wald, verschiedenen Spielplätzen und einem kleinen Bauernhof mit Streichelgehege. Und vor dem Haupteingang gibt es einen riesigen Parkplatz, auf dem man auch mit einem Wohnmobil bequem parken kann.
Als wir das Gelände durch die großen Tore vom Treffenbergsvägen aus betraten, musste natürlich erst mal jemand aufs Klo! Wie das so ist, mit den Kids. Die sanitären Anlagen waren in einem Topzustand! Wie in Schweden üblich hat man auch kleine Hocker, damit die kleineren Kids sich selbstständig die Hände waschen können. Nachdem diese Bedürfnisse dann erfüllt waren, entdeckte unsere Bande den ersten Spielplatz. Schaukeln, Klettergeräte, Sand – hier blieben wir erst mal eine Weile.
Kinderbauernhof – Lilla Marieberg
Dann wollte unsere große Tochter endlich die Tiere sehen! Es gab mehrere Außenausläufe mit typischen Bauernhoftieren. Schafe, Ziegen, Kaninchen, Hühner, Gänse. Die Ziegen konnte man auch streicheln, wenn sie das denn wollten. In verschiedenen Stallgebäuden gab es Innenvolieren mit exotischen Vögeln, Aquarien und Anlagen für Degus und Meerschweinchen.
Vom Essen und Möwen
Nach intensiver Tierbetrachtung musste etwas zu Essen her! Hier hat man die Wahl zwischen verschieden Cafés und einem Kiosk direkt am Wasser. Wir entschieden uns für den Kiosk und es sollte Eis und ein Würstchen geben. Das Würstchen wollte ich selbst mal probieren, doch leider sollte ich hungrig bleiben. Ich war noch beim Bezahlen, als Toralf mit dem Einkauf schon mal eine der zahlreichen Bänke besetzen wollte. Als ich mich umdrehte stand er da umkreist von mindestens 10 Möwen. Sie stritten sich darum, wer nun das heruntergefallene Würstchen bekommen sollte. Kurz zuvor hatte eine Möwe Toralf von hinten das Würstchen aus der Hand geklaut, es dann aber fallen gelassen. Also, wenn ihr dort Würstchen kauft, versteckt es gut und tragt es nicht offen herum! Ihr habt sonst keine Chance! Auf Eis stehen die Möwen dort glücklicherweise nicht! Ich bekam dann eben Brot und Wurst aus unserem Bus.
Spielplätze, Piraten und ein Vogelbeobachtungsturm
Während wir Eltern noch aßen, probierten die Kids den kleinen Klangspielplatz aus und kreierten spannende Musikstücke.
Danach ging es zum „Schiffsspielplatz“! Auf dem großen Holzschiff wurden die Kids zu Piraten und entdeckten neue Inseln mit Schätzen. Was sie allerdings bedauert haben, war, dass sie kaum Kontakt zu anderen Kindern aufbauen konnten. Da war die Sprachbarriere leider zu hoch.
Nachdem alle Piraten wieder an Land bei uns waren, erkundeten wir gammla skogen – den alten Wald. Dabei kamen wir am Naturum vorbei, wo es u.a. Ausstellungen zu Schwedens Natur gibt. Wir sind allerdings nicht rein gegangen. Den Kids war mehr nach rennen und Wald erkunden zumute.
An einer Wegkreuzung entdeckten wir den Hinweis auf einen Vogelbeobachtungsturm. Den wollten wir uns auf jeden Fall anschauen! Dorthin gelangte man über einen langen Holzsteg, der durch ein Meer aus Schilf führte. Vom Turm aus hatte man eine tolle Aussicht! Ich hatte allerdings mächtig Probleme mit den Treppen dort! Es waren Gittertreppen, durch die man durchschauen konnte. Hochwärts ist das ja nicht so schlimm. Da schaut man einfach nicht runter. Aber Abwärts war das nicht toll! Ich hatte die Kleine auf dem Rücken und musste schauen, wo ich hintrete. Ich musste also gezwungenermaßen immer in die Tiefe schauen! Das ist gar nichts für mich mit meiner Höhenangst!
Zurück im Wald entdeckten wir Gammelgården, eine Ansammlung alter Hütten, wie sie zu früheren Zeiten typisch waren in den schwedischen Siedlungen.
Nun waren wir schon viele Stunden in Mariebergsskogen unterwegs, der Bauernhof hatte schon geschlossen, die Kids drehten noch eine letzte Runde über den Spielplatz und dann verließen wir müde und zufrieden den Park.
Wenn wir mal wieder in der Gegend sind, werden wir hier mit Sicherheit wieder herkommen!
Ja, wir wurden tatsächlich beinahe von einem Reh überrannt beim Wildnisbasiskurs im Mai! Aber von Anfang an.
Wir waren diesmal eine kleine Runde beim Kurs. Zu Viert machten wir uns auf den Weg, die Geheimnisse und Geschenke der Natur zu erkunden und dabei neue (alte) Fähigkeiten in uns selbst zu entdecken.
Es wurde Feuer gemacht, ohne Streichholz und Feuerzeug, ein Zwei-Personen-Notunterschlupf entstand, es gab leckeres Essen verfeinert mit wilden Kräutern und Blättern von einheimischen Bäumen und gegessen wurde dieses am letzten Tag natürlich aus der selbst gebrannten Holzschüssel.
Um den Geheimnissen der Spuren am Boden auf den Grund zu gehen, unternahmen wir eine Wanderung durch die Wälder der Umgebung. Wir stießen auf Rehbetten und fanden verschiedene Tierhaare, die dann intensiv miteinander verglichen wurden. Ein Büschel Haare war besonders mysteriös. Es handelte sich um recht dicke Borsten. Die Teilnehmer gingen mit ihren Augen ganz nah heran und identifizierten das Büschel als Wildschweinhaar, aufgrund seiner Dicke. Dann beim Einsammeln zum späteren Vergleich kam eine große Überraschung. Dieses Wildschwein musste eine extreme Langhaarfrisur getragen haben (oder Extensions?), jedenfalls hatten unsere TeilnehmerInnen am Ende ein 50 cm langes Stück „Wildschweinhaar“ in den Händen. Der Abbrenntest verriet dann auch eindeutig, dass es sich nur um künstliche Extensions aus Plastik handeln konnte 😉 Hatten wir doch tatsächlich mitten im Wald ein Stück Plastikseil ausgegraben.
Ein Stück weiter kamen wir an eine wunderbar matschige Stelle mit verschiedenen Spuren darauf. Mit den Gesichtern nah am Boden rätselten die TeilnehmerInnen, ob es sich um Reh oder Wildschwein handelte, wohin die Tiere sich bewegten und wie alt die Spuren wohl sein könnten. Wir waren alle so vertieft und mit unserem Fokus auf dieser Stelle am Boden (selbst unsere Hündin war völlig entspannt und dösig), dass wir erst sehr spät bemerkten, dass etwas auf uns zu gerannt kam. Und dieses Etwas bzw. zwei davon haben uns auch erst sehr spät registriert. Zwei Rehe tauchten auf, scheinbar liefen sie vor etwas davon, was ihnen unterhalb des Hanges begegnet war. Eins schaffte es ca. 10 m vor uns abzudrehen und in eine andere Richtung weiter zu laufen. Das Zweite dagegen war so verwirrt und nicht mehr in der Lage zu stoppen, dass es tatsächlich mitten durch unsere Gruppe lief, oder vielmehr sprang. Und dabei stieß es sein tiefes Bellen aus! Am Abend zuvor hatten die TeilnehmerInnen dieses Bellen gehört und konnten es nicht zuordnen. Jetzt war das Rätsel ganz eindeutig gelöst! Vielen Dank lieber Coyote!
Als wir uns alle von ersten Schreck erholt hatten, offenbarte sich ein weiteres Geschenk dieses Rehs an uns. Wir hatten die Chance ganz frische Spuren eines flüchtenden Rehs, das sogar einen Sprung hingelegt hatte, anzuschauen, die Bewegungen des Rehs darin zu suchen und mit den anderen Spuren vor Ort zu vergleichen. Wow! Eine Fülle an Inspiration eröffnete sich in diesem Moment! Dieses Reh war natürlich das ganze restliche Wochenende Thema in der Gruppe! Vielen Dank an dich, Reh, dass du uns ein Stück weit in deine Geheimnisse hast eintauchen lassen!
Habt ihr auch schon einmal solch Begegnungen mit dem Coyoten gemacht? Also tolle inspirierende Erlebnisse mit Tieren oder Pflanzen gehabt? Dann teilt sie gern mit uns in den Kommentaren!
LG,
Anja
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.
In der ersten Osterferienwoche machten wir uns auf den Weg zu einem Auftrag in der Nähe von Bremen. Dort fand ein wildnispädagogisches Ferienprojekt statt. Das war eine Entfernung von über 450 km. Also waren wir zwei Tage recht gemütlich unterwegs. Warum wir zwei Tage brauchen für 450 km? Unser Bus ist nicht der Schnellste! Wir fahren nur Landstraßen, keine Autobahnen und da bringt unser Bus im Durchschnitt 50 km/h. Das klingt für manche von euch vielleicht super anstrengend, aber wir empfinden das überhaupt nicht so. Im Gegenteil! Wenn ich in den Bus einsteige und er bei uns vom Hof rollt, entspanne ich augenblicklich. Es ist, als ob alle Last, die mit dem Alltag am Wohnort verbunden ist, einfach abfällt. Und durch dieses langsame Reisen, sehen wir so viel mehr von der Landschaft, durch die wir kommen. Auf dieser Fahrt nach Bremen haben wir unzählige Fasane entdeckt, Tiere die wir sonst kaum zu Gesicht bekommen. Ich sehe seit wir mit dem Bus unterwegs sind überall und ständig Falken, was mich natürlich anregt mich mit diesen Vögeln näher zu beschäftigen. In meinem Leben haben vorher Falken kaum eine Rolle gespielt und nun sind sie ständig da und scheinen mich auf unseren Reisen zu begleiten. Was das wohl bedeuten mag?
Jedenfalls ist mir auf dieser zweitägigen Fahrt nach Bremen noch einmal sehr bewusst geworden, warum wir mit dem Bus so gern unterwegs sind!
Am Ende der ersten Tagesetappe haben wir für die Übernachtung ein wunderbares Stück Erde entdeckt. Waldarbeiter hatten eine relativ breite Zufahrt ca. 200m in den Wald hinein geschaffen, um dort Holz zu ernten und aufzustapeln. Am Ende dieser Zufahrt gab es eine kleine Wendeschleife, perfekt zum Drehen und stehen bleiben! Es war Samstagabend, der Wald war menschenleer! Beim Aussteigen vielen mir die Pflanzen auf, die den kompletten Waldboden vor uns bedeckten. Beim näheren Hinsehen entpuppten sich diese Pflanzen tatsächlich als ein Meer aus Bärlauch! Ich hatte noch nie so viel Bärlauch auf einmal gesehen! Soweit wir blicken konnten, alles voller Bärlauch! Unsere Kids sind dann erst mal pflücken und mampfen gegangen. Ich habe mich natürlich vorher davon überzeugt, dass dort wo sie gepflückt haben, tatsächlich nur Bärlauch stand. Und gerade meine große Tochter ist auch schon ziemlich sattelfest, was das bestimmen von essbaren Pflanzen betrifft. Zum Abendessen gab es dann einen großen Salat mit ganz viel Bärlauch. Mmmmm!
Während ich mit den Kids noch Salat schnippelte, baute uns Toralf eine kleine Feuerstelle auf (auf dem Kiesweg) und bereitete Feuerholz vor. Unser kleiner Sohn machte sich dann mit einer Säge bewaffnet ans Feuerholz klein sägen. So saßen wir gemütlich auf Fellen um unser kleines Feuerchen herum, aßen Salat und grillten Würstchen am Stock. Und ich bekam endlich die Gelegenheit mit Kamera und Stativ einige Feuerbilder-Experimente zu machen. Es war wunderbar entspannt und gemütlich. Am nächsten Morgen hörten wir den Gesang der Vögel, sammelten noch etwas Bärlauch für die nächsten Tage, verwischten unsere Spuren und fuhren weiter nach Norden.
Tag 2
Es war, wie am Tag zuvor schönster Sonnenschein. Bei einer kleinen Pause am Waldrand stieß ein Radfahrer zu uns und sprach uns an. Er ist hier heimisch und war auch eine Zeitlang mit Wohnmobil unterwegs und fragte, ob er uns einen Tipp geben darf. Klar darf er! Noch ein Stück weiter in unsere Fahrtrichtung gäbe es einen wunderschönen Parkplatz mit Blick über die Heide. Den sollten wir unbedingt mal besuchen. Eine wirklich nette Begegnung und ein toller Tipp! Wir fuhren zur beschriebenen Stellen und waren begeistert. Der Weg dorthin führte fast einen Kilometer auf einem befestigten Sandweg durch den Wald. Oben angekommen öffnete sich der Blick auf eine weite Heidelandschaft. Wunderschön! Die Heide blühte zwar noch nicht und sah noch recht grau aus, aber trotzdem wunderschön! Die Kids zogen gleich los zum Spielen. Immer wieder kamen Kutschen und Reiter vorbei, was für die drei natürlich auch spannend war.
Wir hatten uns gerade zum Essen (gebratenes Brot mit Würstchen) an einen der Tische vor Ort gesetzt, da kam ein kleiner Transporter angefahren mit der Werbung eines Catering-Service drauf. Heraus kam ein nett aussehender Mann und band sich eine Schürze um. Die Kids wurden ganz unruhig und begannen zu flüstern: „Kann man da was leckeres kaufen?“ „Gibt es da Kuchen?“ Toralf sprach den Mann an und gab die Fragen der Kinder weiter. Es stellte sich heraus, dass er an diesem Nachmittag eine 50 köpfige Gruppe, die mit Kutschen ankommen würde, verköstigen soll. Die Kids waren ein wenig enttäuscht. Sie hatten sehr gehofft, dass wir ein Stück Kuchen kaufen könnten. Wir beobachteten den Mann beim Aufbauen und widmeten uns wieder unserem Essen. Und dann geschah das Highlight des Tages: Der Mann kam mit zwei gefüllten Tellern zu uns. Er brachte uns mit einem Grinsen im Gesicht Kuchen! Leckeren, saftigen Kirschkuchen! „Das fällt nicht auf, wenn die paar Stücke fehlen.“ Meinte er. Das war ein tolles Erlebnis für uns alle! Diese Begegnungen, erst mit dem Radfahrer, der uns ja überhaupt erst dort hin geführt hatte, dann mit diesem netten Kuchenherren. Und dann sprach uns noch ein älteres Paar an. Wir sollten unbedingt noch einmal kommen, wenn die Heide blüht! Und als die Kutschgäste da waren, ihren Kuchen aßen und die Kutschen leer waren, durften unsere drei Kids auf eine der Kutschen klettern und haben sich alles erklären lassen.
Das waren zwei rundherum gelungene Reisetage. Darum lieben wir es mit unserem Bus, ganz langsam unterwegs zu sein!
Kennt ihr das auch? Dieses tolle Gefühl von Freiheit und diese tollen Begegnungen unterwegs? Über eure Berichte in den Kommentaren freue ich mich schon!
Viele Grüße,
Anja
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.
Diese Bücher und CDs begleiten uns zur Zeit unterwegs.
Am Wochenende ging es bei strahlendem Sonnenschein Richtung Osten – immer der Sonne entgegen! Auf dem ehemaligen Buga-Gelände in Gera trafen wir uns mit Oma und Opa und die Kids konnten ausgiebig den großen Spielplatz vor Ort erkunden.
Interessanterweise können unsere Waldkinder mit einem Spielplatz, wo ja alles irgendwie vorgefertigt ist und einem bestimmten Zweck dienen soll nicht lange etwas anfangen. Es kam, wie es kommen musste: bald fing das Stänkern und Jammern an und der Hunger wurde auch immer größer. Nun ist es aber so, dass wenn wir, wie an diesem Tag mit dem Bus unterwegs sind, die Ansprüche an die Verpflegung deutlich größer werden. Da ist nichts mehr mit dem Butterbrot und einem kalten Würstchen auf die Hand. Nein, da braucht es unbedingt einen heißen Tee, gebratene Würstchen und geröstetes Brot. Im Bus steht ja alles für die Zubereitung zur Verfügung.
Auf in den Wald
Da Oma und Opa dann sowieso zum Mittagessen heim wollten, packten wir alle Kids und alle Sachen wieder in unseren Bus und steuerten einen schönen Waldparkplatz an. Dort gab es dann zur Zufriedenheit aller den gewünschten heißen Tee, gebratene Igelwürstchen, Brot und Äpfel.
Nachdem alle satt und wieder gut durchgewärmt waren, wurde der Wald erkundet. Das ist tausendmal spannender, als ein Spielplatz! Hier kann man sich richtig ausprobieren und seine Grenzen beim Bäume erklettert austesten! Hier gibt es so viel zu entdecken: Die Eicheln und Bucheckern beginnen bereits zu keimen. Wusstet ihr, dass man Bucheckern essen kann und sie wunderbar schmecken? (Bitte roh nur in kleinen Mengen essen, da sie den schwach giftigen Stoff Fagin enthalten!)
Die Bucheckern brachten mich auf die Idee, mal wieder Wildnispralinen zu machen. Im Mai werde ich beim Bundesverband der Natur- und Waldkindergärten für interessierte TeilnehmerInnen einen Workshop zum Thema „Naturpralinen – mit Wildfrüchten und Wildkräutern“ anbieten. Und ich wollte im Vorfeld noch ein paar Kreationen ausprobieren. Da kamen die Bucheckern gerade recht! Während also Kleinsohn mit Papa kämpfte und dabei seine neugewonnenen Judokenntnisse festigen konnte, habe ich mit der tatkräftigen Unterstützung meiner Mädels Bucheckern gesammelt. Großsohn wollte (leider) mit seinen 15 Jahren mal wieder nicht mit zum Familienausflug. Er wir dann aber sicher beim Kreieren der Bucheckerpralinen helfen. Pralinen herstellen ist eins seiner Hobbys!
Und so ging es dann vollbepackt mit Eindrücken, Bucheckern und Zufriedenheit in unserem (schon sehr liebgewonnen) Bus zurück nach Hause.
Die Bucheckern wurden schon bald geschält und warten nun auf ihre „Veredelung“. Ich werde euch berichten, wie diese Pralinen entstehen!
Was für Walderlebnisse hattet ihr in letzter Zeit allein oder mit eurer Familie? Ich bin gespannt auf eure Geschichten!
Viele Grüße,
Anja
Ihr wollt keinen Beitrag verpassen? Dann abonniert meinen Blog!
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.
Noch mehr Spannendes zum Thema Kinder und Naturverbindung findet ihr in den folgenden Büchern:
Die Verbindung mit Mutter Natur vertiefen? Kraft für den Alltag tanken? Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen, die es ermöglichen, für sich selbst zu sorgen?
Dieser Kurs gibt dir die Möglichkeit zu dir und deiner inneren Natur zu kommen. Wahrnehmungsübungen werden deine Sinne schärfen, das Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten kann wachsen. Du lernst, wie du mit einfachen Mitteln in Harmonie mit der Natur leben kannst.
Es handelt sich hier nicht um ein hartes Survivaltraining!
Inhalt
Feuer machen mit neuen und alten Techniken
Bau einer einfachen Schutzbehausung
Wasseraufbereitung
Wahrnehmungs- und Sinnesübungen
Spuren finden und deuten
Essbare Pflanzen bestimmen und verarbeiten
Geschirr mit Hilfe des Feuers anfertigen (Glutbrennen)
Schleichen und Naturbeobachtung
Bogen schießen
Naturhandwerk, Schnitzen
Wir arbeiten nach den Lehren und der Philosophie von Tom Brown jr. In folgenden Büchern könnt ihr darüber nachlesen. Sie sind sehr empfehlenswert, aber teilweise leider nicht mehr so einfach zu bekommen.