BVNL Mitgliedertreffen in Finsterbergen

BVNL Mitgliedertreffen in Finsterbergen

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Mitte März fand an einem Wochenende im schönen Thüringer Finsterbergen das Mitglieder- und Arbeitstreffen des BVNL (Bundesverband natürlich lernen) statt. Um die 30 Familien mit Kindern jeden Alters waren dabei. Ich mag hier aber gar nicht auf die Arbeit der Erwachsenen eingehen, sondern euch erzählen, wie ich die Kinder an diesem Wochenende erlebt habe. Ich finde es immer wieder spannend, zu beobachten, wie unterschiedlich Kinder sich organisieren, je nachdem ob dies in einem freien Rahmen stattfinden kann – wie an diesem Wochenende – oder eben nicht – wie in Kita und Schule.

Der Waldhof

Die Veranstaltung fand im Waldhof Finsterbergen statt. Das Gelände liegt sehr idyllisch direkt am Wald, es gibt nur zwei Zufahrtswege, die aber eher Feldwegen ähneln und sehr wenig frequentiert werden. Also absolut ideal für Kinder! In den Gebäuden selber gibt es schöne Aufenthaltsräume und auch eine kleine Turnhalle mit Matten und Kletterwand. Die Kinder hatten also auch bei schlechtem Wetter viele Möglichkeiten, wo sie sich aufhalten konnten. Draußen stand ein Sportfeld mit Toren und Basketballkörben zur Verfügung. Und Bälle gab es natürlich auch!

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Kids unter sich

Unsere drei jüngsten Kinder (3, 7, 9) agieren im Alltag sehr viel gemeinsam. So natürlich auch in Finsterbergen. Zumindest zu Anfang! Da sich im Kern immer wieder die gleichen Familien bei solchen Veranstaltungen treffen, kennen viele Kinder sich untereinander und freuen sich jedes Mal auf ein Wiedersehen. Es dauerte also  nicht lange und die Kids gehen in den Modus „Selbstverwaltung“ über. Es sind immer ein paar Erwachsene und/oder ältere Kinder da, die für die Jüngeren als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Das heißt, die eigenen Eltern haben auch über längere Strecken Zeit, um konzentriert zu Arbeiten oder einfach mal frei zu haben! Das ist echt Gold wert!

Unser jüngerer Sohn (7) hat einen guten Freund gefunden und zu zweit waren die beiden den ganzen Tag unterwegs. Im Bus hab ich dann immer mal gesehen, dass er sich etwas zu essen gemacht hat – er hat sich also gut um sich gekümmert. Am Abend kam er – schwarz im Gesicht – völlig erschöpft, aber glücklich zu uns und freute sich schon aufs Bett. Und dazu noch das Bett in unserem Bus, der von unseren Kids heiß und innig geliebt wird!

Unsere beiden Töchter waren oft zusammen unterwegs, meist in einer Gruppe von mehreren Mädels. Ab und zu ist unsere Große (9) auch ohne ihre kleine Schwester losgezogen. Unsere Jüngste (3) war völlig selbstständig unterwegs. Wie gesagt, kennen unsere Kinder viele der Familien schon und so fand sich immer jemand, den man wenn nötig um Hilfe bitten konnte. Zum Mittagessen haben wir uns alle getroffen und gemeinsam gegessen, dann sind die Kids wieder ihrer Wege gegangen.

Es ist so toll diese Dynamiken zu beobachten! Da ziehen der Siebenjährige und die Dreijährige gemeinsam übers Gelände oder sitzen auf der Treppe und unterhalten sich ganz intensiv. Am Kicker stehen sich Kids gegenüber, die ungefähr gleichaltrig sind und dann kommt noch ein ganz kleiner Mensch dazu und wird mit zum Spiel eingeladen. Drumherum sitzen andere junge Menschen unterschiedlichsten Alters, die obwohl sie sich erst dort kennengelernt haben (vielleicht erst vor ein paar Stunden), total vertraut miteinander erzählen oder spielen!

Auf dem Sportfeld wird gekickt und geworfen, aber es wird dabei immer auf die anderen – vor Allem die Kleinen, die dazwischen herumwuseln – Rücksicht genommen. Natürlich gibt es auch mal kleinere „Unfälle“, aber ich habe nie beobachtet, dass jemandem absichtlich wehgetan wurde.

Die Neunjährige kümmert sich intensiv und voller Freude um die Einjährige und zeigt ihr die Welt!

An einem Regentag hatte einer der älteren Jungs im Speisesaal seinen Laptop aufgebaut. Er war umringt von zig anderen Kids und alle gaben Tipps fürs Minecraft-Spiel und für den Aufbau eines virtuellen Zoos. Zusammen kreierten sie die Zoolandschaft und bestimmten, welche Tiere man zueinander setzen kann und bei welchen das wohl eher schwierig wird.

Und damit das Laufrad auch bei Regen genutzt werden kann, hievten es zwei dreijährige Mädels gemeinsam die Treppe zum Speisesaal hoch. Wie stolz sie waren, als sie es tatsächlich geschafft hatten!

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Natürlich lernen

Es war wirklich viel los, aber ich habe die Kinder als sehr entspannt erlebt. Jeder hatte die Chance sich die Aktivität und die Spielpartner zu suchen, die für ihn (und sie) gerade passte. Alle hatten bei Bedarf auch die Möglichkeit sich aus dem Weg zu gehen. Es gab genug Auswahl bei den möglichen Spielpartnern. Und es zeigt sich jedes Mal wieder, dass Kinder in Gruppen eine Altersmischung bevorzugen. Sie lieben es, sich um Jüngere zu kümmern und zu Älteren aufzuschauen! Auf diese Art lernen sie ganz natürlich die verschiedensten sozialen Kompetenzen und auch diverse andere Fähigkeiten und Fakten! Habt ihr schon einmal einen Fünfjährigen und einen Elfjährigen beim Fachsimpeln zum Thema Dinosaurier beobachtet?  Faszinierend!

Kennt ihr das auch von euren Kids? Habt ihr auch schon einmal die jungen Menschen intensiv in verschiedenen Gruppengefügen beobachtet? Ich bin gespannt auf eure Berichte in den Kommentaren!

LG,

Anja

Messer – Größe ist nicht alles

Messer – Größe ist nicht alles

Toralf hat letztens mal in einer schon fast vergessen Kiste auf dem Dachboden gewühlt und mein altes Jagd-Messer zum Vorschein gebracht. Ein klobiges Ding mit ca. 10 cm langer Klinge zum Einklappen. Dieses Messer war das Erste, das ich mir vor ca. 16 Jahren kaufte, als ich begann mich für Wildnisthemen und Natur zu interessieren. Eigentlich kann man mit dem Teil nicht viel mehr anfangen, als tote Tiere zum Ausnehmen zu öffnen. Dafür habe ich es nie verwendet (ich habe nie Tiere erlegt, außer Fische als ich noch Kind war), aber trotzdem war ich damals irre stolz auf dieses Messer.

Klappmesser Jagd
Klappmesser, Jagdmesser

praktisch muss es sein

Je mehr Zeit ich draußen verbrachte, schnitzend und Lagerfeuerholz machend, umso stärker wurde der Wunsch nach einem „ordentlichen“ Messer. In Schweden erstand ich dann mein erstes „Mora-Messer“. Diese Messer sind perfekte Allroundwerkzeuge. Nur filigrane Dinge konnte man auch damit nicht schnitzen. Da aber meine Leidenschaft für das Schnitzen von Schmuckanhängern immer weiter wuchs, musste noch etwas Kleines her. Und irgendwie musste bei mir damals auch alles praktisch und für verschiedene Dinge nutzbar sein, daher wurde meine Sammlung durch ein klassisches Victorinox Taschenmesser ergänzt. Die kleine Klinge ist super geeignet, um feine Schnitzarbeiten auszuführen, Säge, Schere und Schraubenzieher sind auch immer wieder nützlich.

Victorinox
Victorinox Taschenmesser

 

Mit meinem Mann zog dann schließlich auch noch etwas richtig Edles in meine Sammlung ein: Dieses Messer im nordischen Stil hat Toralf nur für mich gebaut! Es besteht aus Maserbirke, Leder und Rentiergeweih. Die Scheide aus Rind- und Fischleder. Es ist wunderschön und für Outdooraktivitäten genau richtig. Auch zum Feuerholz spalten ist es stabil genug.

Königinnenmesser
handgefertigtes „Königinnenmesser“
Birke Baum
geschnitzter Anhänger

Mittlerweile habe ich neben meinem „Königinnenmesser“ und dem Victorinox auch immer ein kleines Schnitzmesser (Dictum) in meiner Tasche. Bei diesem liegt der Griff einfach bequemer in der Hand, als beim Taschenmesser (ich hab mit dem Victorinox oft Blasen bekommen) und durch die schmale Klinge sind noch feinere Arbeiten möglich.

Schnitzmesser klein
Schnitzmesser

Ganz besondere Messer

Dann gibt es in unserer Sammlung noch zwei ganz besondere Messer. Mit diesen kleinen (ebenfalls handgefertigten) Messern hat Toralf damals vor über 3 und 7 Jahren (lange) nach der Geburt unserer beiden jüngsten Kinder die Nabelschnur durchtrennt. Die Reaktionen der Hebammen dabei waren recht spannend, aber es gab nach ausreichender Desinfektion keinen Grund, der gegen die Messer sprach. Jedes der beiden Kinder hat ein eigenes Messer vom Papa gefertigt bekommen. Wenn sie dann später ihren Übergang zum Erwachsenen feiern, bekommen sie jeweils ihr Messer von Toralf als Geschenk mit auf ihren weiteren Weg!

Nabelschnurmesser
Nabelschnurmesser

Kindermesser

Und das ist jetzt nur ein winziger Teil der Messer, die es in unserem Haushalt zu finden gibt. Da Toralf leidenschaftlich gern Messer baut, gibt es sie hier in allen Größen und Varianten. Auch die Kids haben natürlich jeder eins, was genau auf die jeweiligen Bedürfnisse und Fähigkeiten zugeschnitten ist. Unser Kleinsohn (7) ist sicher im Umgang mit dem Messer, aber zum Teil sehr wild, daher ist sein Messer nicht spitz. Das Messer unserer Kleintochter (3) ist kurz und hat keine Spitze. Sie schnitzt seit ca. einem Jahr sicher damit. Das Foto entstand letztes Jahr im Frühling.

Tiri schnitzt
Kleintochter schnitzt
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Die Messer unserer mittleren Kinder

 

Toralfs schlichtes, aber überaus praktisches Kinderschnitzmesser gehört schon in vielen Waldkindergärten in Deutschland zur Grundausstattung! Und er nimmt auch Aufträge an, für jede Art von Messer 😉

Kindermesser natur
Messer Waldkindergarten
Schnitzmesser schwarz rote Scheide
handgefertigtes Schnitzmesser

Auch gebogene Schälmesser, um die Vertiefung von Löffeln zu schnitzen, gehören mittlerweile zur Grundausstattung!

Messer sind also unsere wichtigsten Werkzeuge (neben Beil und Säge) und ohne eins (oder eher mehrere) unterwegs zu sein, ist für uns undenkbar!

Welche Eigenschaften hat eurer Lieblingsmesser und warum? Was macht ihr so mit euren Messern? Auf eure Berichte freue ich mich schon!

Viele Grüße,

Anja

 

 

LG,

Anja

 

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